Fischleder erzeugen

Fischleder ist bei uns in Europa eher eine unbekannte Art des Leders weswegen es als sogenanntes Exoten- oder Spezialleder bezeichnet wird. Die gegerbte Fischhaut war eigentlich ein einst sehr beliebtes Material in Ländern mit fehlender Möglichkeit der Tierzucht gewesen. Es wurde als Ersatz für das Herstellen von Lederartikeln verwendet und wurde wie „herkömmliches“ Leder hergestellt / gegerbt.

Der Gerbeprozess

Zuerst wird die Fischhaut abgezogen und dann in mehreren zeitaufwendigen Arbeitsschritten handbearbeitet. Diese Art der Bearbeitung stammt ursprünglich aus Sibirien von den Nanai. Dieser  Gerbeprozess dauert oft mehrere Monate. Beim Fischleder liegt die Faserstruktur quer übereinander im Gegensatz zu Rindsleder dessen Faserstruktur parallel verläuft. Dadurch ist es auch bei geringer Stärke viel widerstandsfähig und reißfester als Rindsleder in derselben Dicke. Heute wird das Leder aus der Fischhaut wieder neu entdeckt, aber wird hier eher im Luxusbereich wie in der Schmuck- wie auch Accessoiresherstellung verwendet und weniger in Alltagsbereichen.

Wie verwende ich die fertige Fischhaut

Ich verwende für meine schmucken Stückerln Fischhaut vom Wels, Rochen, Stör oder Lachs. Beim Wels und Rochen wird das Leder auch eingefärbt, somit lassen sich die Schmuckstückerln auch farblich einzigartig machen. Stör und Rochen Leder ist etwas stärker, während es sich beim Lachs und Wels um dünnes Leder handelt. Hier einige Fotos, um sich eine Vorstellung machen zu können …

Etwas ganz besonderes ist die gegerbte Fischhaut von der Forelle (sie stammt aus Feld am See) und vom Lachs (von Fischspezialitäten Mattersdorfer in Wernberg). Diese Ledersorten gerbe ich selber.

Das Gerben hat eine lange Tradition, wird aber heutzutage fast nur mehr industriell gemacht. Daher freue ich mich umso mehr ein traditionelles Handwerk wieder aufleben zu lassen und auszuüben zu können.